Freitag, 6. Januar 2012

6 Italy. Paestum >> Messina/Sicily





Um weiter gen Süden fahren zu können, mußte diese Steigung genommen werden. Die Höhendifferenz bis zum obersten Punkt betrug um die 530 m. Zunächst probierte ich diesen Anstieg ohne Gepäck aus. Das ging gut. Also funktionierte hier das Fahren bergan auch mit Gepäck - mit bleibender Erinnerung.
Die nächsten Tage folgte ich der Küste, dem Frühling in Sizilien entgegen. Nach Nicotera wurden meine Nerven allerdings auf eine kleine Probe gestellt.





 






Nun befand ich mich wirklich im Süden Italiens. In dieser Gegend und auch später in Sizilien hatte ich noch einen Knüppel im Gepäck, um im schlimmsten Falle Hunde, die wild herumliefen, abzuwehren. In den europäischen südlichen Ländern werden sie am Straßenrand ausgesetzt und laufen, teilweise in Rudeln, in der Gegend herum. Meist sind sie geschwächt und hungrig, haben eher Angst, können aber auch aggressiv sein. Ungezählt sind die Skelette von Hunden, die ich in diesen Gegenden im Straßengraben sah. Derselbe Zustand in Spanien.
Nachdem ich an diesem Tag bereits weit mehr als 100 km zurückgelegt hatte, fuhr ich abends durch Rosarno und wußte noch nicht, wo ich hätte schlafen können. Nach dem Ort begann eine Steigung ohne Ende. Inzwischen war es stockdunkel geworden. Ein Ende des Berges war nicht absehbar. Solche Situationen sind nicht einfach, da man müde ist, zur Ruhe kommen möchte. Die Dunkelheit verbunden mit der Anstrengung am Berg erzeugen ein Gefühl der Verlorenheit. Wie würde das heute nur enden, dachte ich. Nach einer leichten Kurve tauchten auf einmal wie aus dem Nichts Lichter auf. Näher kommend, erkannte ich, dass es sich um eine Tankstelle handelte. Meine Rettung.
Zwei Italiener fuhren mit ihrem Auto vor, um mir den Weg zum nächsten Camping zu weisen. Ich war gerettet und bedankte mich bei ihnen am nächsten Tag mit einer Einladung in eine Pizzeria.
Ist man allein unterwegs, so ist die Hilfe durch andere umso mehr zu schätzen. Sie ist in bestimmten Situationen unbedingt notwendig. Eine gibt immer eine Lösung. Diese Denkweise wurde mein ständiger Begleiter auf der Tour, eine Form von psychischem Training. Etwas anders, als ein Buch zu lesen, worin geschrieben steht, positiv zu denken.
Nach zwei Tagen der Ruhe fuhr ich weiter und es erwies sich, dass sich die erwähnte Steigung noch lange fortsetzte, bis sie ihre größte Höhe bei über 500 m erreichte. Von dort hatte ich ein unvergeßliches Panorama auf den Stretto, die Meerenge zwischen Italien und Sizilien, was natürlich auch zum Staat Italien gehört.




Endlich bin ich im sonnigen Sizilien nach einem langen, kalten Winter angekommen. In Torre Faro/Messina fand ich ein schönes Camping mit Schwimmbad und freundete mich mit dem Chef an.

Es war auch Ausgangsbasis für die Umrundung Siziliens mit einer Streckenlänge von mehr als 1.000 km.



1 Kommentar:

Backie hat gesagt…

Hi! Wunderschöne Naturfotos, großes Lob! Mach weiter so. LG, Backie!