Mittwoch, 5. November 2014

5 Peking. Supermärkte, Restaurants

Die Vielfalt der Angebote, in Peking Lebensmittel einzukaufen oder etwas zu essen, ist nahezu unerschöpflich. Aber nicht nur in dieser Mega-City, sondern auch in den emporschießenden Satellitenstädten. Ich habe nicht nur täglich die Metro und die Busse  benutzt, sondern bin ungefähr um die 400-500 km in drei Monaten kreuz und quer durch die gesamte Hauptstadt zu Fuß gegangen. Teilweise im Schatten der Bäume an den Straßenrändern oder der vielen Parks.  Auf die gleiche Art lernte ich auch eine nördlich von Peking gelegene Satellitenstadt kennen. 
























Als ich die ersten Supermärkte in Peking betrat, war ich über das große Warenangebot, Design sowie die absolute Hygiene erstaunt. Noch heute schwärme ich regelrecht von den Erlebnissen, die meine Augen in diesen Einrichtungen hatten. Viele eß- und trinkbare Produkte kannte ich nicht.
In den Pekinger Supermärkten gibt es  eine Menge an lebenden Fischen oder Kröten zu kaufen, die dann zum Kauf aus dem Bassin geholt und geschlachtet werden. Importe, wie exotische Früchte, Kaffee, sind relativ teuer. Vor allem französische Weine. Das sind eben Luxusprodukte. Dagegen sind die normalen Lebensmittel, Obst und Gemüse für einen Deutschen sehr billig. Da die Chinesen für viele Gerichte Speiseöl verwenden, gibt es eine Vielzahl verschiedener Sorten und Qualitäten. Das gleiche gilt für Reis.
Gerne wird von Europäern erwähnt, dass in China Hunde gegessen werden. Während meines Aufenthaltes habe ich jedoch nichts davon mitbekommen. Ich schaute  mir auch die Torten in den Vitrinen an, die meist von jungen Frauen, mit Mundschutz wegen der Hygiene, angefertigt wurden. Dabei konnte ich durch die großen Schaufenster zusehen.
 
Bereits vor meinem Abflug nach Peking hatte ich mit Hilfe eines Lehrbuchs und CD ein paar wichtige Wörter sprechen gelernt, wie Guten Tag, Wie geht´s ?, Danke, Bitte, Entschuldigung, Ich heiße, usw.  Mit diesen Grundkenntnissen wagte ich mich dann zunehmend allein in die Supermärkte, um einzukaufen. So erhöhte sich meine Selbständigkeit und nach und nach ging ich in Peking meiner Wege. 
Immer wieder ist mir vor Augen, wie Reinigungskräfte über die Verkaufsflächen gehen, um Verschmutzungen zu beseitigen oder den Boden zu wischen. Während meiner ersten Tage in China kämpfte Deutschland mit der EHEC-Epidemie. Das war schon eigenartig, sich in Peking sicherer fühlen zu können. Ich glaube, viele Europäer leben noch in den 80-iger, 90-iger Jahren, was China betrifft, wenn man die Meinungen im Internet zur Kenntnis nimmt. Inzwischen haben sich die Zeiten geändert, die Entwicklungen, Änderungen sind rasant.
Ich war vorher noch nie in meinem Leben in Asien gewesen. Nun gleich für drei Monate. Viel Zeit in einer Stadt, die mit 9 % wächst und einen großen Stress auf mich ausübte. Es war, als hätte ich die ganze Zeit an einem pulsierenden Hochofen gestanden. Solch ein Wachstum kann sich hier keiner vorstellen. Ständig, fast 24 Stunden pro Tag, alles in Bewegung. Viele, viele, vor allem junge Menschen um mich herum. Ein anderes Essen, oft mit starken unbekannten Gewürzen versehen. Die Gestik, die Mimik der Menschen, wie sollte ich das alles deuten ?
Gehe ich in Berlin durch die Straßen oder fahre in der Metro, falle ich nicht auf. Aber das Gegenteil geschieht in Peking. Ich marschierte zwei Stunden durch Peking, ohne auch nur einen Ausländer zu sehen. Dasselbe in der Metro oder im Bus. Nur selten bekommt man Menschen von anderen Kontinenten zu Gesicht und wird manchmal regelrecht von Chinesen angestarrt, ohne es gewohnt zu sein. Dies erzeugt Stress.  
Es kann sein, dass ich meinen Aufenthalt in Peking selbst nach Monaten noch nicht ganz verarbeitet habe. Er wird mein weiteres Leben, meine Planungen beeinflussen. Auch meine Sicht auf die "alte" westliche Welt. Diese bildungs- und lernhungrige junge Masse an Menschen. Wie oft wurde ich darum gebeten, mal mit ihnen Englisch zu sprechen, damit sie etwas üben konnten. 
Nebenan in den Fotos sind lukullische Spezialitäten zu sehen, die sich der Durchschnittschinese bestimmt nur selten, wenn überhaupt, leisten kann.
Die Preise in Yuan sind teilweise klar ersichtlich. Meist beziehen sie sich auf 500 g.

Es ist interessant, in Peking die Einkaufsmeile, eine Fußgängerzone im Zentrum, zu besuchen. Dort reiht sich ein modernes Kaufhaus an das andere.
Aber immer ein wenig aufpassen, mit wem man sich einläßt. Sitzt man dort z. B. auf einer Bank, kann es sein, dass ein freundlicher, jüngerer Chinese ankommt und  im besten Englisch einen in ein Gespräch verwickelt. Bei diesem guten Englisch sollte man besonders vorsichtig sein, da oft kommerzielle Interessen dahinterstecken. Schnell wird dazugelernt.
Ich ging einmal ein paar Meter mit und landete in einem kleinen Atelier, wo ich etwas kaufen sollte. Mit 20 Yuan für ein kleines Schriftstück kam ich davon. Auf den Fotos sind oft Frauen mit einem Sonnenschirm zu sehen. Dieser wird in Peking ständig benutzt, auch, wenn mal die Sonne kaum den Dunst durchdringt. 
 Nicht vergessen, dass China ein riesiges Land ist. So kommen gerade während der Sommerzeit viele Touristen aus allen möglichen Teilen des Landes, um Urlaub in Peking zu machen.


Natürlich ist es auch für einen Ausländer interessant, sich einmal große Buchhandlungen anzuschauen. Dort kaufte ich mir für 1,50 € eine Stadtkarte von Peking, die mein ständiger Begleiter wurde. Alle Straßennamen sind sowohl auf den Straßenschildern als auch auf der Karte in chinesisch und lateinischen Buchstaben aufgeführt. Die Karte ist nahezu unverwüstlich, da sie mit einer transparenten Kunststoffschicht versehen ist und nicht verschleißt.
Ich bin oft in verschiedene Restaurants gegangen, und das in Stadtvierteln, wo es praktisch keine Ausländer gab. Ich konnte bei meinen Touren durch Peking beobachten, dass sie immer gut besetzt waren, sogar am Sonntagabend. Neben den Restaurants existieren auch größere oder kleine Teehäuser. Hier wird mit Kollegen oder Freunden gemeinsam Tee getrunken, oft in Separees. So ist man unter sich und kann Pläne schmieden. Die Athmosphäre ist  entspannt. Die freundlichen, ja, sanften Bedienungen tragen ihren Teil dazu bei. Dies stellt eine besondere Kultur in China dar. Die Teehäuser werden mir in besonderer Erinnerung bleiben. Warum ?  Eines Nachmittags besuchte ich mal wieder den Tian´anmen Platz, der  mitten im Zentrum Pekings liegt. Es war heiß. 

Ich hatte großen Durst. Da sprach mich ein sympathischer Chinese in
bestem English an. Er war so um die 35 Jahre alt. Wir unterhielten uns angeregt und schlenderten dabei langsam zum Ausgang des Platzes. Er sagte mir, er würde im Archäologischen Museum arbeiten. In einer kleinen Nebenstraße im Zentrum bat er mich plötzlich in ein kleines Teehaus. Ich bestellte ein Bier und er einen Tee für uns. Schon kam die Teekanne aus Glas nebst kleinen Trinkgläschen auf den Tisch. Der Tee schmeckte gut. Mir wurde gesagt, dass Ginseng drin wäre. Langsam wunderte ich mich, dass an der Eingangstür so ein komischer Typ saß, ohne sich zu regen. Sonst waren keine weiteren Gäste im Teehaus. Es wurde Zeit, zu zahlen. Tee und Bier, klar, dass ich den Chinesen einlud. Als ich dann auf die Rechnung schaute, traute ich meinen Augen nicht. Die zu zahlende Summe betrug um die 675 Yuan (über 70 €) Ich sagte, dass ich nicht so viel Geld mithätte. Wieviel denn, wurde ich gefragt. So um die 250 Yuan. Die waren schon mal weg. Der Chinese wollte nun die Hälfte übernehmen und ging mit seiner Kreditkarte nach vorne. Den Rest des Geldes zur Hälfte sollte ich ihm am Geldautomaten geben. Jedoch hatte ich zum Glück meine Kreditkarte nicht mit. Ich war an die Teehaus-Mafia geraten, wie ich später erfuhr. Als Ausländer weiß man nicht, dass es Tees in chinesischen Teehäusern gibt, die mehrere hundert € kosten können.
Ich wurde noch öfter im Zentrum von Peking angesprochen, fiel natürlich nicht mehr auf diesen Trick herein. Auch Frauen oder junge Paare können Lockvögel sein. Durchweg sprechen sie alle gutes Englisch, was sonst in Peking eher ungewöhnlich ist.
Rechts sitzt eine Familie in einem der beliebten Hot-Pot Restaurants. In die Tische sind kleine Gasbrenner eingelassen, auf die Töpfe mit heißem bzw. kochendem Wasser gestellt werden. Am Buffet kann sich der Gast die verschiedensten Zutaten auswählen und in die Töpfe legen. Die Bedienung bringt auch extra Fisch. So kann man zwei Stunden essen, sich immer wieder nachholen. Getränke, wie Säfte, Ginseng, ein einfacher Wein, sind inbegriffen. Für drei Personen bezahlte ich 17 €.
Das linke Foto wurde in einem Restaurant, in meiner Nachbarschaft gelegen, in den Morgenstunden aufgenommen. Es zeigt, wie das Personal angetreten ist, um vom Chef Instruktionen zu empfangen. Das ist ein typisches Verhalten, denn es ist ein Kollektiv. Danach frühstücken sie gemeinsam und beginnen ihre Arbeit.









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